Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Sparen, einem Investment oder Spekulation? Vielfach werden diese Begriffe synonym verwendet, aber es gibt einige Abgrenzungen, die jede:r kennen sollte.
Zieht man den Duden zurate, dann sparst du, sobald du Geld nicht ausgibst, sondern (für einen bestimmten Zweck) zurücklegst. Letztlich geht es beim Sparen also nur darum, weniger auszugeben als einzunehmen und sich regelmäßig Geld auf die hohe Kante zu legen. Ob du dein erspartes Geld unter die Matratze legst, in dein Sparschwein wirfst oder auf ein Konto oder ein Sparbuch gibst, spielt dabei eigentlich keine Rolle. Wir empfehlen aber ganz eindeutig dein Geld zumindest im ersten Schritt bei einer Bank aufzubewahren – safety first!
Aber warum sollten wir eigentlich sparen? “Spare in der Zeit, dann hast du in der Not”, lautet ein bekanntes Sprichwort. Die Motivationen, um Geld zu sparen, sind aber vielfältig. Die einen sparen sich den berühmten Notgroschen an, die anderen Sparen für einen bestimmten Zweck wie einen Urlaub, ein Auto, ein Eigenheim oder ein Pony. ;) Einer der wichtigsten Gründe ist aber das Sparen um ein Kapitalpolster für später aufzubauen, also die Altersvorsorge.
Wer Sparen oder Altersvorsorge hört, hat zumeist gleich das Sparbuch im Kopf. Tatsächlich eignet sich das Sparbuch jedoch kaum mehr, um für spätere Zeiten vorzusorgen, denn die Sparbuchzinsen gehen schon seit längerer Zeit gegen null. Das liegt ganz einfach daran, dass Banken aktuell selbst kaum Zinsen erhalten und daher können diese auch nicht an Kund:innen mit einem Sparbuch oder Konto weitergegeben werden.
Ein großer Vorteil des Sparbuchs oder Sparkontos ist aber die Sicherheit. Durch die Einlagensicherung sind bis zu 100.000 Euro pro Person und Bank abgesichert. Idealerweise sollte deine Sparform dennoch eine höhere Rendite erwirtschaften als die Inflation. Sonst hast du am Ende des Tages real, also unter Berücksichtigung der Inflation, sogar weniger als du eigentlich gespart hast.
Das ist ein großer Nachteil des Sparbuches und generell von vielen Sparformen. Mit einer durchdachten Investition kannst du hier entgegenwirken und dein Geld sowohl sicher, als auch rentabel anlegen.
Während dein Kapital bei Banken entweder für die Vergabe von Krediten oder für Einlagen bei der Europäischen Zentralbank verwendet werden, heißt investieren, dass du dein Geld nach deinen eigenen Vorstellungen einem anderen Projekt, Unternehmen oder auch einem Staat zur Verfügung stellst und im Gegenzug eine Rendite erhältst. Diese Rendite wird bei Unternehmen beispielsweise aus dem (operativen) Gewinn oder bei Staaten aus Steuern und Einnahmen finanziert.
Dabei entscheidest du selbst, worin du investierst (z. B. nachhaltige Projekte), wie viel Risiko du eingehen möchtest und welche Rendite du dir erwartest. Deine Investmententscheidungen kannst du eigenständig treffen oder an Expert:innen übergeben.
Eine grundsätzliche Unterscheidung dabei ist, dass du dein Kapital entweder in Fremdkapital oder in Eigenkapital investierst. Fremdkapital, das wären zum Beispiel Anleihen, Darlehen, typischerweise auch Crowdfunding (über Nachrangdarlehen), hat die Eigenschaft, dass es du eine vorab definierte Verzinsung über eine gewisse Laufzeit erhältst. Je länger die Laufzeit, desto höher sollte auch die Verzinsung sein, weil auch das Risiko, dass du dein Geld möglicherweise nicht mehr zur Gänze zurückerhältst, größer ist. Generell geht höheres Risiko meist auch mit einer höheren Verzinsung einher. Österreichische und deutsche Staatsanleihen gelten als besonders sicher, hier ist die Rendite je nach Laufzeit sogar negativ.
Die Rendite von Unternehmensanleihen hängt von der Bonität, also von der Kreditwürdigkeit und Zahlungsfähigkeit des jeweiligen Unternehmens ab. Sie liegt ungefähr zwischen 1 Prozent und 8 Prozent pro Jahr. Dabei ist es wichtig zu berücksichtigen, dass eine höhere Rendite mit einem höheren Risiko einhergeht bzw. umgekehrt ein höheres Risiko mit einer höheren Rendite einhergehen sollte.
Investments in Eigenkapital haben die Eigenschaften einer unendlichen Laufzeit. Es gibt keine definierte Rendite, dafür hast du aber Mitbestimmungsrechte und du bist am Gewinn der jeweiligen Investition beteiligt. Das typische Finanzinstrument für Investments in Eigenkapital sind Aktien oder Aktienfonds. Aber auch wenn du dich auf eine andere Art an einem Unternehmen beteiligst oder dir eine Immobilie kaufst, tätigst du ein Investment in Eigenkapital.
Eines haben beide Varianten gemeinsam und das ist gleichzeitig der große Unterschied zwischen investieren und spekulieren: bei Investments gibt es immer die Erwartung einer laufenden Rendite in Form von Zinsen, Kupons, Dividenden, Ausschüttungen oder Erträgen wie beispielsweise Mieteinnahmen.
Sowohl Immobilien, Aktien, Anleihen oder Rohstoffe (z.B. Gold) haben eines gemeinsam: die Preise schwanken. In der Fachsprache werden diese Preisschwankungen als Volatilität bezeichnet, einer statistischen Maßzahl für das Risiko. Je größer diese Volatilität, desto stärker schwanken die Preise bzw. Kurse und umso risikoreicher ist ein Finanzinstrument. Spekulation ist die Idee von diesen Schwankungen zu profitieren, also bei niedrigen Kursen einzusteigen und bei hohen Kursen auszusteigen. Spekulant:innen achten nicht auf die Rendite, sonder versuchen ausschließlich ihr Investment für einen höheren Preis zu verkaufen als sie es gekauft haben.
Kann man aber vorhersagen, wie sich Preise oder Kurse entwickeln? Nunja, natürlich gibt es Prognosemodelle und viele Einflussfaktoren auf zukünftige Preisentwicklungen sind bekannt. Zu welchem Zeitpunkt und in welcher Höhe Einflussfaktoren schlagend werden, ist aber völlig unbekannt.
Spekulation ist also gewissermaßen auf eine bestimmte zukünftige Entwicklung zu hoffen, die von anderen Investor:innen noch nicht berücksichtigt wurde. Eigentlich so ähnlich wie in die Glaskugel zu schauen, oder? Letztendlich können wir aber alle nicht in die Zukunft sehen und niemand kann wirklich wissen, wie sich Preise entwickeln. Wir können zwar darüber spekulieren, aber mit einem fundierten Investment hat das recht wenig zu tun.
Auch am Beispiel Immobilien lassen sich die Unterschiede zwischen Investment und Spekulation veranschaulichen: Wenn du eine Immobilie erwirbst und einfach nur darauf hoffst, dass der Preis der Immobilie innerhalb von wenigen Jahren steigt und du die Immobilie dann teurer weiterverkaufen kannst, dann ist das Spekulation.
Kaufst du eine Immobilie, um regelmäßige Erträge in Form von Mieteinnahmen zu erwirtschaften, dann handelt es sich dabei um ein Investment. Die Preisschwankungen von Immobilien sind dann nämlich sekundär. Ganz egal ob der Preis steigt oder fällt, die Mieteinnahmen erhältst du (ein aufrechtes Mietverhältnis vorausgesetzt) weiterhin und aus deiner persönlichen, individuellen Sicht hat sich auch die Rendite nicht verändert. Diese berechnet sich nämlich grob gesagt aus den jährlichen Nettomieteinnahmen und dem Investment, das du getätigt hast, um die Immobilie zu kaufen. Da in Mietverträgen zudem auch eine inflationsabhängige Anpassung der Miete vereinbart ist, sind deine Mieteinnahmen auch noch vertraglich inflationsgeschützt.
Sollten die Marktpreise für Immobilien über die Jahre auch noch steigen, kannst du sie zusätzlich gewinnbringend veräußern.
Ganz egal wofür du dich entscheidest, eines ist jedenfalls sicher: Wenn du mit Brickwise in Immobilien investierst, kannst du dir das Spekulieren sparen ;-)
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